KAMELBABY IM TADRART (ALGERISCHE SAHARA)









Nicht weit von unserem Mittagsrastplatz entfernt weidete eine Kamelherde.

Ein Kamelhirte kam zu uns. Ich ging ihm entgegen, um allein mit ihm Kontakt aufzunehmen und ihn zu fotografieren. Er sprach etwas Französisch. Rissa, so sein Name, erzählte mir, dass er sich alleine, auf der Suche nach Arbeit, aus Iférouane im Niger durch die Wüste nach Algerien durchgeschlagen hatte. Dabei musste er die große Ténéré-Wüste durchqueren. Mehr als 1.000 km hatte er zurückgelegt. Rissa ist erst 15 Jahre alt.

Unsere Tuareg-Begleiter freuten sich über seinen Besuch. Rissa setzte sich gleich in die Runde und trank mit uns Tee. Wie immer zeigten sich die Tuareg einem Fremden gegenüber gastfreundlich und aufgeschlossen. Rissa brachte uns später frische Kamelmilch.

Kurze Zeit später gab uns Rissa Zeichen, dass ein Kamelbaby gerade das Licht der Welt erblickt hatte. Wir gingen sofort los, um das Baby zu bestaunen.
Rissa gab ihm die Flasche, damit es schnell zu Kräften kam. Das Kamelbaby versuchte immer wieder aufzustehen, knickte gleich ein. Seine Mutter stupste ihn mit den Vorderläufen an, damit es weiter versuchte aufzustehen. Innerhalb von 1 – 2 Stunden nach der Geburt kann ein Kamelbaby aufstehen und – endlich – bei seiner Mutter Milch trinken.

Das haben wir nicht mehr erlebt, weil wir unsere Fahrt fortsetzten.